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2044

Chronik einer verlorenen Zukunft

Mannheim / Nahe-Hunsrück

Im Jahr 2044 blickt Paul Schneider zurück auf die düstere Zeit vor und nach der Machtübernahme der Nationalen Allianz für Deutschland (NAfD). Als Widerstandskämpfer im Verborgenen erzählt er von den Anfängen des langsamen Aufstiegs der rechtsextremen Partei, die in den 2020er Jahren die Demokratie in Deutschland erodieren ließ. Er führt vor Augen, wie Hetze und Hass in den sozialen Medien den Boden für eine neue Ära der Angst bereiteten und wie die NAfD ab 2032 unser Land in einen totalitären Staat umbaute. Er schildert, wie es soweit kommen konnte, wie das Land Schritt für Schritt in die Dunkelheit verfiel, wie der autoritäre Staat entstand und vor allem, was hätte getan werden müssen, um das alles zu verhindern. Ein aufrüttelnder Bericht aus einer dystopischen Zukunft, der als Warnung dienen soll, um aus den fatalen Fehlern der Vergangenheit zu lernen.

Hörspiel-Episoden 1-6

Stimmen aus der Zukunft - Warnungen an die Gegenwart!

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Christopher Vogel, 72 Jahre, Kassel

Ehem. Mitarbeiter des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremimus/Hessen

Hätten wir mehr machen können? Selbstverständlich – wenn wir gewusst hätten, wie es weiter gehen würde. Andererseits: Was sollten wir denn noch machen? Im Frühjahr 2024 erlebte die Bundesrepublik Deutschland die größten Proteste ihrer Geschichte, nachdem ein online-Medium von Plänen berichtet hatte, die einige Jahre später bittere Realität werden sollten: In einem Hotel berieten Rechtsextreme und „Konservative“, wie man Geflüchtete und Bürger:innen [1] mit Migrationsgeschichte in der Familie aus Deutschland vertreiben könnte. Millionen gingen auf die Straße, um von der Regierung entschlossenes Vorgehen gegen Faschisten zu fordern und klar zu machen, dass die Mehrheit nicht bereit war, menschenverachtende Pläne für das Land zu tolerieren. Es geschah: nichts. Keine Gesetzesänderung, keine Maßnahmen, kein Doppelwums oder was auch immer – sie saßen es einfach aus. Man wusste nicht ob aus Unfähigkeit oder aus Angst, es sich mit der lauten Minderheit zu verscherzen, die sich damals nach den 1950er oder auch 1930er Jahren zurück sehnte. Stattdessen wurden nach Jahrzehnten weitgehend offener Landesgrenzen in Europa wieder Grenzkontrollen eingeführt und praktisch alle Parteien von rechts bis „links“ überboten sich in Forderungen, Migration nach Deutschland zu reduzieren. Als ob das jemals das Hauptproblem dieses Landes gewesen wäre. Die NAfD konnte ganz entspannt andere Feinde markieren, wie etwa Medien oder Universitäten, nachdem ihre Saat bezogen auf Migration aufgegangen war. Sie konnte die anderen Parteien vor sich hertreiben und grinsend darauf hinweisen, dass sie es ja schon immer gesagt hatte. Unzählige Wissenschaftler:innen skizzierten, wie es weiter gehen könnte wenn die extreme Rechte über 30% bei Wahlen oder gar an die Macht käme oder kurz gesagt wie Demokratien sterben.[2] Man forderte das Verbot auf Grundlage bestehender Gesetze – nichts geschah im Jahr 2024, als noch Zeit gewesen wäre. Hätte, wäre – dieses Kopfkino sollte mich und viele Andere die nächsten Jahre quälen.

Als dann die Konservativen umfielen und erste Koalitionen mit der NAfD auf Landes- und später Bundesebene eingingen, war es dann soweit: Wovon die Wichtigtuer, russischen bots, Trolle und offenen Faschisten jahrelang nur geträumt und herumgeschrien hatten, wurde erbarmungslos umgesetzt: Ausweisungen, Abdrehen des Geldhahnes für zuvor staatlich finanzierte Projekte, Umschreiben der Lehrpläne in Schulen und Universitäten, Besetzung wichtiger Posten in Gerichten und Sicherheitsbehörden, Massenentlassungen im Bildungsbereich, in Medien und Behörden. Man arbeitete einfach Listen ab, die seit Anfang der 2020er Jahre erstellt worden waren. Straßennazis konnten unter dem Applaus „besorgter Bürger“ ihren Terror ungestört verbreiten, weil es keine Zivilgesellschaft oder staatlichen Stellen mehr gab, die etwas dagegen machen konnten. Die laute Minderheit hatte sich durchgesetzt, weil die leise Mehrheit ermüdet war von immer neuen Krisen und den andauernden Attacken auf die Errungenschaften einer freien Gesellschaft, so unvollkommen sie auch gewesen sein mag. Ganz zu schweigen von den realen sich zuspitzenden Krisen in Deutschland, Europa und der Welt, die die meisten dazu brachten, erst mal selber klar zu kommen, bevor man sich um Andere kümmern konnte. Und wer aufmuckte verschwand in Gefängnissen, Lagern oder wurde von sadistischen Mobs auf der Straße angegriffen. „Wohltemperierte Grausamkeiten“ hatte es ein prominenter Faschist der NAfD zuvor genannt.

Ich selbst wurde nach der Bundestagswahl 2029 arbeitslos und ab 2032 mit Beschäftigungsverbot belegt, wie zigtausend Andere, die sich für eine offene Gesellschaft und die Belange von Minderheiten eingesetzt hatten. Auswandern war nicht mehr möglich, weil die meisten Länder ihre Grenzen komplett geschlossen hatten oder nur die hellsten Köpfe aus Politik, Kunst und Wissenschaft aufnahmen. Der brain-drain aus Deutschland war enorm und wer nicht raus konnte, musste den Ball flach halten, untertauchen, Mund halten. Ich hatte noch Glück, weil man mir das „Anderssein“ nicht ansah – im Gegensatz zu Millionen People of colour und anderen Minderheiten. Es gelang mir, falsche Papiere zu organisieren und mein Aussehen so stark zu verändern, dass biometrische Erkennungssoftware nicht ausschlug. Natürlich gab es noch solidarische Netzwerke und vereinzelten Widerstand unter aussichtslosen Bedingungen. Aber was wir jahrelang nur belächelt und als Allmachtsfantasien abgetan hatten, erwies sich als richtig: Die Aussage des Nazi-Juristen Carl Schmitt „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet“ prägte und prägt unser Leben im 21. Jahrhundert, das mit Ausnahmezustand noch harmlos umschrieben ist. Wir sind schon lange nicht mehr souverän, aber aufgeben ist halt auch keine Option – war es nie.

 

[1] diese Schreibweise war damals verbreitet, um Menschen diverser Geschlechter auch in der Schriftsprache zu repräsentieren. Verdammt, so was erklären zu müssen… – ich komm mir wie ein alter Mann vor, der ich inzwischen bin

[2] So der Titel eines Buches amerikanischer Wissenschaftler, das es inzwischen nicht mal mehr in Antiquariaten gibt weil verboten.

Rod, 69 Jahre, Landau / Pfalz

Das Handy klingelt, und meine Tochter Marina ist am Telefon.
Sie ist in Köln untergetaucht.
Die Stadt, in der sie geboren wurde.
Sie ist jetzt 31 … 31. Sie könnte längst Kinder haben …
Ich frage sie, ob sie sich noch erinnert, als wir in den Winterferien im Allgäu am Fuß der Alpen zusammen Ski gefahren sind.
„Weißt du noch, wie der Schnee gerochen hat?“
„Ja … Papa, das ist lange her.“
Wieder einmal reißt die Telefonverbindung ab.
Marina. Marina hat einen starken Willen. Als die NAFD die Macht übernahm, war sie 19.
Wir haben ihr von Anfang an kritisches Denken beigebracht. Kritisieren im Sinne von „unterscheiden“, verschiedene Blickwinkel zu sehen –
gedanklich offen zu bleiben, egal, was andere sagen.

Sie engagierte sich in der linken Schülerbewegung, organisierte No-NAFD-Veranstaltungen, als man es noch ungestraft konnte, und lehnte sich gegen alles auf, was aus ihrer Sicht gegen Vielfalt und Toleranz stand.
Ich war dagegen immer eher angepasst.

Mitte der 70er-Jahre geboren, war ich das, was man wohl unter einem Wohlstandskind versteht. Ich tanzte ausgelassen zu elektronischer Musik nach der Maueröffnung und war zeitweise so unpolitisch, dass man wirklich denken konnte, Fukuyamas „Ende der Geschichte“-Diktum hätte sich in meiner persönlichen Lebensgeschichte manifestiert. Das änderte sich mit der ersten Flüchtlingskrise in den 10er-Jahren.

Ich begriff, dass sich hier etwas gesellschaftlich Spaltendes anbahnte und engagierte mich während meines Studiums in vielfältigen Projekten. Die Saat für Hass und Unmenschlichkeit, die von dunklen Kräften von Anfang an gesät wurde, war noch zart – aber sie war seit langer Zeit wieder aufgegangen.

Es ging ein Riss durch Freundeskreise, und am Weihnachtstisch stritt man sich über Merkels „Wir schaffen das.“
Und dann zog sich jeder und jede weiter in die eigene gedankliche Wertewelt zurück. Der Algorithmus lieferte dazu jeden Tag aufs Neue die sortierte, gefällige Meinung für Klicks und Likes.

Und jetzt saß ich hier in meinem Versteck und war wieder einmal mutlos und körperlich angeschlagen. Der öffentliche, freie Kulturbetrieb, für den ich mich Zeit meines Lebens eingesetzt hatte, war quasi völlig zum Erliegen gekommen. Es gab zwar in den großen Städten wie Berlin noch wenige Theater und Konzerthallen, aber die dienten lediglich dazu, die Parteimitglieder und ihre Granden zu bespaßen. Ich musste an die Fernsehbilder von grauen Betonbauten und gefüllten Sälen der DDR mit ihrer verordneten Heiterkeit denken.

Aber auch damals in der DDR gab es Subkulturen, gab es im Untergrund Bewegungen, die sich durch kein Regime der Welt stoppen ließen. Subkulturen formieren sich häufig in Krisenzeiten – als Ausdruck des Widerstands, als Schutzraum oder als kreative Reaktion auf Veränderungen.
Und genau diese Subkulturen gab es nun überall in Europa.

Dass Kunst und Kultur kein Luxus sind, hatte man sehr schnell begriffen, als die Zerstörung der Museen und Opernhäuser begann und die Erinnerungskultur, ehemals stolz gehegt und gepflegt nach dem Zweiten Weltkrieg, zu verblassen begann.
Was hatte ich getan, um zu helfen, sie zu schützen?
Demokratie heißt immer, Brücken zu bauen zwischen Menschen. Wo hatte ich versucht, Brücken zu bauen?

Die soziokulturellen Zentren im Osten des Landes waren als Erste den kulturpolitischen Angriffen von rechts ausgesetzt gewesen, und auch sie hielten nicht stand – weder auf dem Dorf noch in den Städten. Dann breitete sich das Virus der kulturellen Gleichschaltung über das ganze Land aus.

Kultur spielte sich nur noch im Untergrund ab – überdeckt von tiefsitzenden Ängsten oder angepassten Geschmäckern. Und doch gaben wir und viele andere nicht auf. Es wurde im Untergrund geschrieben, gesungen, getanzt und gespielt. Die Videos, Texte und Songs verbreiteten wir in Intranetzen oder brannten sie auf Datenträger, die wir uns bei unseren Treffen heimlich zusteckten.

Ich möchte euch gerne von diesen Liedern, Gedichten und Gesängen berichten. Nicht heute, aber bestimmt an einem anderen Tag.

Das Telefon klingelt wieder: „Papa?“
„Ja, leg nicht auf.“

Sven Hieronymus, 76 Jahre, Portugal

Ehem. Comedian, Autor, Sänger oder Kolumnist

Ich sitze hier in meiner kleinen Wohnung in Portugal und überlege, wie es weiter gehen soll. Nach der Machtübernahme der NAfD wurde mir ein Berufsverbot erteilt, weil ich mich in den Jahren davor ausschließlich negativ über die neuen Machthaber geäußert hatte. Das hatten sie nicht vergessen. Es fing an mit Schmierereien auf meine Hausfassade, ging weiter mit lautstarken Protesten, in denen ich als Volksfeind tituliert wurde. Als meine Familie dann letztendlich auch körperlich drangsaliert wurde und die Polizei und die Staatsanwaltschaft nicht bereit waren zu ermitteln, entschloss ich mich das Land zu verlassen. Der Verkauf meines Hauses erfolgte völlig unter Wert, unser NAfD Bürgermeister drohte mir mit Enteignung, wenn ich es nicht für einen Festpreis an die Gemeinde veräußern würde. Hier sollte eine stramme volksdeutsche Familie einziehen. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu diesem Preis zu verkaufen, um überhaupt noch irgendwelche liquiden Mittel zu besitzen, um mir in Portugal ein neues Leben aufzubauen. Ich konnte keine Wort portugiesisch und die Immobilienpreise in Portugal waren mittlerweile auch in die Höhe geschossen, da viele Bundesbürger den selben Weg gingen wie ich. So war von einem „Häuschen am Strand“ keine Rede mehr. Einnahmen hatte ich keine mehr, da ich meine Kunst – aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse – nicht mehr ausüben konnte. Die deutsche Regierung hatte mittlerweile die Europäische Union verlassen und Rente wurde noch an Volksdeutsche bezahlt, die im Inland wohnten. Sei drei Jahren gibt es in Portugal ebenfalls eine rechte Regierung, so dass unsere Haushaltshilfe – wir sind mittlerweile Ende Siebzig – ausgewiesen wurde. Meine finanziellen Mittel neigen sich dem Ende zu, eine wichtige Operation meiner Frau können wir uns nicht mehr leisten, so dass wir keine Ahnung haben, wie es tatsächlich weiter gehen soll. Wir denken über gemeinsamen Suicid nach. Und das alles, weil in den 2020er Jahren nicht ALLE bereit waren, sich dem Faschismus entgegen zu stellen…

Mannheimer Nationalblatt

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3. Oktober 2032 6:30 Uhr
In einer groß angelegten Razzia wurden in den frühen Morgenstunden mehrere führende Mitglieder zivilgesellschaftlicher Organisationen in Mannheim festgenommen. Der Vorwurf lautet auf staatsfeindliche Umtriebe und Verbreitung volksfeindlicher Propaganda.
3. Oktober 2032 8:00 Uhr
Die Stadt Mannheim hat heute die erste Welle von Abschiebungen nach den neuen Richtlinien der Regierung vollzogen. Mehrere Dutzend Menschen ohne deutschen Pass wurden festgesetzt und werden in den nächsten Tagen in ihre Herkunftsländer zurückgeführt.
3. Oktober 2032 9:45 Uhr
Im Zuge der neuen Sicherheitsmaßnahmen haben Einsatzkräfte in mehreren Mannheimer Stadtteilen Durchsuchungen durchgeführt, um „staatsfeindliche Elemente“ ausfindig zu machen. Dabei kam es zu mehreren Festnahmen wegen „gefährdender Versammlung".
3. Oktober 2032 12:00 Uhr
Der Mannheimer Verein „Omas gegen Rechts“ wurde offiziell aufgelöst, nachdem er als staatszersetzend eingestuft wurde. Vereinsmitglieder, die sich nicht freiwillig zurückziehen, müssen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.
3. Oktober 2032 15:30 Uhr
Die städtischen Behörden haben bekannt gegeben, dass weitere Maßnahmen zur „Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung“ folgen werden.
Was passierte eigentlich mit...?

Alicia Weibel

Die ehemalige NAfD-Vorsitzende Alicia Weibel überschätzte ihre Macht und unterschätzte die völkisch-nationalistische Ideologie ihrer Partei. Als lesbische Politikerin fiel sie bald selbst dem rigiden Weltbild der extrem rechten Führung zum Opfer. Nach internen Machtkämpfen wurde sie aus der Partei gedrängt, aus politischen Ämtern entfernt und schließlich in ein Umerziehungslager geschickt. Was danach mit ihr geschah, bleibt ungewiss – sie verschwand aus der Öffentlichkeit.

Bernd das Brot

Der große Führer Bernd Böcke hatte genug: „Bernd das Brot“ vom Kinderkanal musste weg! Zu oft wurde er mit der depressiven Kultfigur verglichen – und das ging ja gar nicht. Ein sprechendes, melancholisches Brot als Symbol der Nation? Undenkbar! Also erließ er kurzerhand ein Verbot. Natürlich durfte es in der neuen, „starken“ Nation keinen Platz mehr für ein griesgrämiges Brot geben. Jetzt regieren nur noch fröhliche, linientreue Helden – aber niemand lacht mehr.

Auf Anfang!-Festival

Nach der Machtübernahme wurde das Festival „Auf Anfang! Musik, Kunst & Solidarität“ 2032 verboten, ebenso wie der veranstaltende Verein „Initiative für Freizeit und Musikkultur“. Die Initiative, die sich für kulturelle Vielfalt, Solidarität und politische Bildung einsetzte, geriet schon zuvor ins Visier der neuen Machthaber. Ihre progressive Ausrichtung und der Widerstand gegen rechte Ideologien passten nicht natürlich nicht ins Bild des neuen Regimes. Offizielle Begründungen sprachen von „volksfeindlicher Propaganda“ und „Störung der öffentlichen Ordnung“. Der Verein wurde aufgelöst, viele seiner Mitglieder verfolgt oder inhaftiert.

Fußball-Bundesliga

Nach der groß angelegten Remigration von ehemaligen deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund wurde die Bundesliga plötzlich erstaunlich „deutsch“. Internationale Stars? Weg. Trainer mit innovativen Ideen? Adieu. Die einstige Fußball-Glanzliga wurde zu einem provinziellen Kickertreffen, bei dem die Tore zählten, aber die Vielfalt fehlte. Während die Regierung stolz auf ihre „rein deutsche“ Liga blickte, machte der Glanz des deutschen Fußballs einen Abgang.

Initiative für Freizeit und Musikkultur e.V.

Nach der Machtübernahme wurde das Festival „Auf Anfang! Musik, Kunst & Solidarität“ 2032 verboten, ebenso wie der veranstaltende Verein „Initiative für Freizeit und Musikkultur“. Die Initiative, die sich für kulturelle Vielfalt, Solidarität und politische Bildung einsetzte, geriet schnell ins Visier der neuen Machthaber. Ihre progressive Ausrichtung und der Widerstand gegen rechte Ideologien passten nicht ins Bild des neuen Regimes. Offizielle Begründungen sprachen von „volksfeindlicher Propaganda“ und „Störung der öffentlichen Ordnung“. Der Verein wurde aufgelöst, viele seiner Mitglieder verfolgt oder inhaftiert.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

Die öffentlich-rechtlichen Medien wurden vollständig gleichgeschaltet und in ein neues Medienimperium, das komplett unter der Kontrolle des totaliären Regimes stand, überführt. Unabhängige Berichterstattung war nicht mehr möglich, kritische Journalist:innen wurden entlassen oder verhaftet.

Popakademie Baden-Württemberg

Die Popakademie in Mannheim wurde rigoros umstrukturiert und in „Deutsche Kulturakademie für Musik und Medien“ umbenannt. Internationale und kritische Inhalte wurden verbannt, der Fokus lag nun auf nationalistischen Themen und regimetreuen Künstlern. Dozent:innen, die sich gegen die neue Ideologie stellten, wurden entlassen oder verhaftet. Die einst weltoffene Akademie veränderte sich zu einem Instrument der Propaganda, das alternative und freie Kunst unterdrückte.

Popkultur

Nach der Machtübernahme der NAfD wurde die Popkultur in Deutschland stark zensiert und gleichgeschaltet. Künstler und Musiker, die nicht der neuen Ideologie folgten, wurden verfolgt oder mundtot gemacht. Kritische Stimmen verschwanden, und staatlich kontrollierte Inhalte dominierten. Subkulturen und alternative Szenen wurden gewaltsam unterdrückt, während regimetreue Künstler und nationalistische Themen gefördert wurden. Die einst vielfältige Kultur verarmte und wurde zu einem Propagandainstrument.