Mit dem Salon Libertatia brachte die IFM in Kooperation mit dem Nahegarten im Bad Sobernheimer Barfußpfad am 28. Juli 2018 ein unkonventionelles Kunst- und Kulturangebot in die Felkestadt. Nach der erfolgreichen Premiere des Auf-Anfang!-Festivals im Juli 2017 in Auen, folgte ein eintägiges Kulturfestival im Rahmen des rheinland-pfälzischen Kultursommers. Das ganzheitliche Programm gliederte sich in Konzerte aufstrebender Musiker, künstlerisches Performance, eine historisch-dokumentarische und auch künstlerische Tafelausstellung sowie Aktionen zur kulturellen und politischen Bildung. Der Salon Libertatia griff dabei das Thema des Kultursommers „Industriekultur“ auf und nahm sich kritisch den Lebensreform-Bewegungen an, die als Gegenpol zur Industrialisierung und zur Modernisierung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts aufkamen und zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Gegenwart bieten.
Der Salon Libertatia stand unter der Schirmherrschaft von Verbandsgemeindebürgermeister Rolf Kehl.
Salon Libertatia 2018
28. Juli 2018 / Bad Sobernheim Nahegarten im Barfußpfad
Aftermovie Salon Libertatia 2018
Programm
Die Lebensreform umfasste verschiedene Reformbewegungen, die aus Kritik an Industrialisierung, Urbanisierung und Materialismus ab Mitte des 19. Jh. in Deutschland und der Schweiz aufkamen und in der Weimarer Republik einen Höhepunkt fanden. Vegetarismus, Veganismus, Naturheilverfahren, Ökologie- und Friedens-Bewegungen oder der Tierschutz haben hier ihre Wurzeln und auch zu Alternativkulturen wie der Beat-, Hippie- oder Krautrock-Bewegung lassen sich spannende Bezüge herstellen. Im Salon erwartete den Besucher ein ganzheitliches Programm aus Musik, Performance, Ausstellung sowie Aktionen zur kulturellen oder politischen Bildung.
Maastricht
Yin Yin aus Maastricht haben mit ihrem Debutalbum „Pingpxng“ im Mai ein ganz neues Genre kreiert, den Thaichedelic-Sound. Dabei kombinieren sie traditionelle asiatische Volkslieder mit modernen Sounds sowie Discofunk und psychedelischem Rock’n’Roll der 1070er Jahre. Wir sehen uns dann auf der Tanzfläche…
Basel
„Harvey Rushmore & the Octopus“ ist ein audiovisuelles Abenteuer, ein Rock’n’Roll Exploitation-Movie, ein in atemlosem Takt runtergehackter Schundroman voller verzerrter Cliffhanger, vulgär gehauchter Nacktszenen und schnoddrig getrommelter Kneipenschlägereien. In dieser Band steckt alles, was die Untergrund-Kunst der 60’s und 70’s ausgemacht hat. Web HRTO
Heidelberg
„BAL“ sind vier Freunde aus Heidelberg und Berlin, die nach eigenen Angaben über Jahre in verruchten Kellern und Tapas-Bars bei Bier und Kerzenschein jammten. Dann ging alles ganz schnell und ihr Debut markierte den steilen Aufstieg. „BAL“ zeichnen sich durch angenehm vertrackte Spielchen und fluffige Grooves aus und lassen sich irgendwo zwischen Indie, Postrock, Ambient, Klassik oder Postlatino einordnen.
BAL Bandcamp
Mit einer Tafelausstellung widmen wir uns zentralen Aspekten, progressiven Ansätze sowie Schlüsselpersonen der Lebensreform und fragen nach der Aktualität der Bewegung. Dabei greifen wir Themen wie Ernährungsreform, (Frei-)Körperkultur, Naturheilkunde, Jugendbewegung oder Ausdruckstanz auf. Ein Augenmerk liegt dabei u.a. auf der Entwicklung von Bad Sobernheim als Kurstadt.
ZUR AUSSTELLUNG
Die Ausstellung wird unterstützt durch das Archiv der deutschen Jugendbewegung, das Heimatmuseum der Stadt Bad Sobernheim, die Verbandsgemeinde Bad Sobernheim sowie die Emanuel-Felke-Stiftung.
Performance zur Lebensreform
Der europaweit gastierende Künstler Dirk Baumanns nimmt sich mit seiner eigens zum Salon Libertatia kreiierten Performance der Lebensreform im Allgemeinen und Emanuel Felke im Speziellen an. Der Naturheilkundler Felke wirkte ab 1915 in Bad Sobernheim und war als „Lehmpastor“ international bekannt. Seine Patienten rieben sich mit Heilerde und Heilpflanzen ein und genossen kalte Bäder in Zinkbadewannen unter freiem Himmel. Geschlafen wurde in Licht-Luft-Hütten auf dem Lehmboden oder Strohsäcken. In seiner Körper-Installation durchläuft Dirk Baumanns verschiedene Verwandlungen.
Mara Schwarzkopf / Freie Tänzerin
Mara Schwarzkopf studierte in Wien und Straßburg Freien Tanz und ästhetische Bewegungserziehung nach dem Tanzsystem Rosalia Chladek. Dieses zum Immateriellen Weltkulturerbe erklärte Tanzsystem stellt neben dem Ballett das einzige existierende Tanzsystem weltweit dar. Seine Wurzeln liegen im ehemaligen Dresdner Vorort Hellerau, der im Zuge der Lebensreform-Bewegung als erste deutsche Gartenstadt gegründet wurde. Tanz Werkstatt
Zum Salon Libertatia bietet Mara Schwarzkopf vom 23.-27.7.2018 einen kostenlosen Ferien-Workshop für Jugendliche mit Ausdruckstanz an. Anmeldungen bis zum 14. Juli 2018 per Mail an Mara Schwarzkopf (mara.schwarzkopf@gmx.de). Weitere Infos gibt es hier.
Barfuss die Natur erspüren
Barfußgehen ist für uns Menschen die natürlichste Art der Fortbewegung, doch sind wir es schon lange nicht mehr gewohnt. Was passiert also, wenn wir die Schuhe mal ganz weglassen und „unten-ohne“ Wandern? Begeben wir uns auf eine andere Art der Forschungsreise und erleben, wie dabei auch noch Muskeln, Bänder und Gelenke gekräftigt werden. Lernen wir die Natur mal mit anderen Sinnen kennen, spüren, tasten und fühlen unterschiedlichen Untergründe wie Waldboden, Wiese, Steine und Wasser „baden im Wald“ und „erden“ uns, genießen die positive Effekte auf Gemüt und Gesundheit. kraut-und-fuss.de
Karlsruhe und Europa
Das Konzert fällt leider aus, da sich der Drummer von DWTG die Hand gebrochen hat. Wir bleiben dran und blicken optimistisch auf „Auf Anfang!“ 2019…Die fünfköpfige Band „Down with the Gypsies” hat sich 2017 mit ihrem grandiosen Debutalbum „Kassiopeia“ und einer großangelegten Tour quer durch Europa gehörig Gehör verschafft und steht mittlerweile beim Wiener Label STONEFREE RECORDS unter Vertrag. In ihrem eigenen Stil vereinen sie Psychedelic-, Folk-, Kraut- und Weltmusik-Elemente. Are you down with the Gypsies? Bandcamp DWTG