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Festivalfilm zu „Auf Anfang!“ feiert Premiere

By Dezember 7, 2021Aktuell

20-minütige Dokumentation ab dem 10.12. online

Als eines der wenigen Festivals in diesem Sommer fand am 23. und 24. Juli 2021 die dritte Ausgabe von „Auf Anfang! Musik, Kunst & Solidarität“ im kleinen Ort Auen im Nahe-Hunsrück-Raum statt. Ein aufwändiger zwanzigminütiger Film des Mannheimer Filmemachers Norbert Kaiser und seiner Produktionsfirma artmetropol.tv lässt das Kulturfestival der Initiative für Freizeit und Musikkultur (IFM) nun umfassend Revue passieren. Mit eindrucksvollen Bildern und zahlreichen O-Tönen von regionalen, bundesweiten und auch internationalen Künstler:innen sowie Akteur:innen führt die Dokumentation sowohl die hohe programmatische Qualität des Kulturfestivals als auch die Besonderheit der Durchführung im Corona-Sommer 2021 vor Augen. Der Film feiert am 10. Dezember 2021 um 20 Uhr auf dem YouTube-Kanal der IFM unter www.youtube.com/initiativefm Premiere. Der Film sowie die zum Festival entstandenen Live-Konzert-Videos sind einzigartig für solch kleine Festivals. Das ist nicht nur für uns, sondern sicherlich auch für viele Beteiligte und auch die Region in dieser Hochwertigkeit Neuland. Bei unseren Planungen inmitten der Corona-Pandemie legten wir von Beginn an großen Wert auf die filmische Dokumentation und deren digitale Bereitstellung, auch weil lange Zeit überhaupt nicht klar war, ob wir in Präsenz veranstalten können. Im Endeffekt sind wir überaus glücklich, dass wir sowohl das gemeinsame Vor-Ort-Erlebnis hatten als auch starke digitale Inhalte für ein breites Publikum bieten können.

 

Zum Festival „Auf Anfang! Musik, Kunst & Solidarität“ 

Das „Auf Anfang!“-Festival bot zum dritten Mal ein ambitioniertes Programm aus Musik, Kunst und prodemokratischen Aktionen in idyllischer Atmosphäre. An beiden Tagen feierten jeweils rund 600 begeisterte Besucher:innen ein insbesondere in dieser Zeit außergewöhnliches Festivalerlebnis. Dazu kamen mit Vereinsmitgliedern, Künstler:innen, Akteur:innen, Helfer:innen und Dienstleister:innen weitere knapp 150 Personen. Das kleine Dorf Auen verwandelte sich an diesem Wochenende nicht nur zu einem weit ausstrahlenden kulturellen Hotspot, sondern auch zu einem Ort gelebter Utopie. Mit 20 Musik-Acts auf zwei Bühnen, drei Ausstellungen, Performances, vier Talks, einem eigenen Kinderbereich sowie verschiedenen Infoständen bot das üppige Programm sowohl erstklassige Unterhaltung als auch kulturelle und politische Bildung auf hohem Niveau.

Staatssekretär Dr. Denis Alt aus dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, der einer der Schirmherren des Festivals war, zeigte sich begeistert: „Die Mischung aus großartiger Musik und sehr interessanten Impulsen für den gesellschaftlichen Diskurs – u. a. durch die Ausstellungen zum Thema ‚Jüdisches Leben im Hunsrück‘ und ‚Fake News‘, trafen voll und ganz meinen persönlichen Geschmack und darüber hinaus halte ich sie für ein sehr starkes und notwendiges Signal für eine offene, solidarische Gesellschaft. Ganz nebenbei hat ‚Auf Anfang‘ dann noch gezeigt, wie man eine große Kulturveranstaltung Corona-sicher hinbekommt. Die Kombination von 3G und Outdoor mit sehr großzügigem Gelände passte perfekt in die Zeit.“

Live-Konzert-Videos

Die IFM entschied sich angesichts der pandemischen Situation schon früh dazu, mit einer reduzierten Besucherzahl und nicht mit den normalerweise angestrebten 1500 Gästen zu planen, um Engpässe und problematische Situationen weitestgehend auszuschließen. Um dennoch eine dem hochkarätigen Programm adäquate Aufmerksamkeit und Teilnahmemöglichkeit zu gewährleisten, wurden 17 Konzerte professionell aufgezeichnet. Diese sind auf dem YouTube-Kanal der IFM unter www.youtube.com/initiativefm erreichbar.

Erfolgreiches Hygienekonzept

Um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, wurde das Kulturfestival auf ein dreieinhalb Mal so großes Areal verlegt. Als zentrale Infektionsschutzmaßnahme diente eine Schnelltest-Station, die vom Bad Kreuznacher Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes betrieben wurde. Der Zutritt zum Festivalgelände und Zeltplatz konnte nur erfolgen, wenn eine vollständige Impfung, eine Genesung mit den entsprechenden Abständen oder ein tagesaktueller und zertifizierter Schnelltest vorgezeigt wurde. Zusätzlich wurden die Kontaktdaten sämtlicher Besucher über personalisierte Online-Tickets erhoben. Jens Groskopf, der mit seinem Berliner Unternehmen „Groskopf-Consulting“ für das Schutz- und Hygienekonzept verantwortlich zeichnete, war sehr zufrieden mit dessen Umsetzung. „Dies ist vor allem dadurch gelungen, dass der Veranstalter ein großes Augenmerk auf die Umsetzung der Maßnahmen hatte und sich in der Verantwortung gesehen hat, den Gästen eine sichere Veranstaltung zu ermöglichen. Positiv ist in diesem Zuge auch das Publikum hervorzuheben, was die Maßnahmen sehr gut angenommen und sich an die Regeln gehalten hatte. So sind Veranstaltungen auch in der Pandemie möglich und wir können auf solchen bewährten Konzepten aufbauen.“

Große gesellschaftliche Relevanz, hohe Besucherzufriedenheit und enorme Wertschöpfung

Zum Festival führte die IFM eine umfassende Besucherumfrage durch, die Aufschluss über Qualität und Relevanz des Festivals gibt. So sprechen die Angaben zur Besucherherkunft einerseits für ein großes regionales Interesse, denn über 50% der Besucher kamen aus dem direkten Umland bis Bad Kreuznach und Idar-Oberstein. Sie zeugen aber auch wie in den Vorjahren von der überregionalen Strahlkraft. Ca. 23% der Gäste reisten von außerhalb von Rheinland-Pfalz an, darunter über 7 % aus Hessen und 6% aus Baden-Württemberg. Es kamen aber auch Besucher:innen aus Nordrhein-Westfalen, Bayern, dem Saarland, Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen. Als Ausdruck für die hohe programmatische Qualität gaben 94% der Befragten an, mit dem gesamten Festival sehr zufrieden (67,5%) oder zufrieden gewesen zu sein. 95% der Befragten gaben an, es weiterzuempfehlen (90%) oder wahrscheinlich weiterzuempfehlen. 89% Prozent gaben an, dass das Festival als Modellprojekt für Veranstaltungen in Zeiten von Corona betrachtet werden kann. Auch zu den Zielsetzungen der IFM lassen sich spannende Ergebnisse ablesen: 97% stimmen zu, dass „Auf Anfang!“ eine kulturelle Bereicherung für die Region darstellt. Für 96% setzt das Festival ein Zeichen für eine offene Gesellschaft und für 90% stärkt es den gesellschaftlichen Zusammenhalt. 71% der Befragten gaben jeweils an, dass so der Dialog zwischen Stadt und Land gefördert wird und die Veranstaltung eine touristische Bereicherung für die Region darstellt. Die Evaluationsergebnisse bestärken uns und bilden zusammen mit den wunderbaren Erlebnissen am Festivalwochenende einen fruchtbaren Nährboden für künftige Aktionen.

Neben der inhaltlichen und sozialen Bedeutung sorgte das rein ehrenamtlich organisierte Festival auch in puncto Wertschöpfung für beachtliche positive Effekte in dieser schwierigen Zeit. So sind allein in die erweiterte Region bis nach Mainz über 50.000 € geflossen, für Künstler:innen und Akteur:innen wurden insgesamt Honorare von über 23.000 € gezahlt. Dadurch wird deutlich, wie groß die wirtschaftliche Wertschöpfung solcher Kulturveranstaltungen ist, und wie wichtig diese für unsere Gesellschaft insgesamt sind.

Festival für die ganze Region

Der IFM liegt sehr viel daran, dass „Auf Anfang!“ nicht nur einfach in der Region stattfindet. Das Festival soll vor allem immer auch mit der Region zusammen auf die Beine gestellt werden. So waren zahlreiche engagierte Helfer*Innen verschiedenster Generationen aus Auen und den umliegenden Gemeinden am Festivalwochenende sowie beim Auf- und Abbau im Einsatz. Ohne deren unermüdlichen Einsatz und deren Bereitstellung von Traktoren etc. wäre die Durchführung des Festivals so nicht möglich gewesen. Das Bauunternehmen Schneider Bau sorgte für eine umfassende technische Unterstützung, der Wochenspiegel war Medienpartner. Regionale Produkte von der Kappellenbrauerei DENKMALz, der Kirner Privatbrauerei und weiteren Produzenten sorgen für das leibliche Wohl. Auch programmatisch wurde neben den internationalen und bundesweiten angesagten Bands und Solokünstler*Innen bewusst ein spezieller Fokus auf die Region gelegt. So wurde in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Synagoge Laufersweiler die Ausstellung „Jüdisches Leben im Hunsrück“ verwirklicht, die aktuell in Bad Sobernheim auf dem Marktplatz vor dem Rathaus zu sehen ist und auch weiter auf Tour gehen soll. Weiter erinnerten Performances vom Frankfurter Künstler Dirk Baumanns an den Pfarrer und NS-Widerstandskämpfer Paul Schneider, der im nur wenige Kilometer entfernten Pferdsfeld aufwuchs. Schneider lehnte sich als Pfarrer im Hunsrück sowie als Gefangener im KZ Buchenwald vehement gegen das NS-Regime auf und setzte sich für Juden und Jüdinnen ein. Er wurde schließlich von den Nationalsozialisten im Alter von nur 41 Jahren ermordet. Beide Programmpunkte waren Beiträge innerhalb des Festjahres „2021:  Jüdisches Leben in Deutschland“.

Im Programm wirkten zudem zahlreiche Akteure aus der Region mit, darunter die Bands „Long-hair Discharge“, „We are Rome“ oder der DJ „audite“, der mittlerweile in Leipzig beheimatet ist. Dazu kamen Infostände von „Amnesty International Bad Kreuznach“, „Kreuznach für Vielfalt“ oder „Aktiv für Flüchtlinge Bad Kreuznach/Rheinland-Pfalz“. Wie schon 2019 war es den Veranstaltern auch dieses Mal wieder wichtig, kostenlose Tickets für Geflüchtete und andere Menschen, die sich Konzerte sonst nicht leisten können, bereitzustellen.

Förderer, Schirmherren & Partner

Das Festival wurde gefördert durch die Initiative Musik gemeinnützige Projektgesellschaft mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur. Weitere Hauptförderer waren das Festjahr „2021: Jüdisches Leben in Deutschland“, der Kultursommer Rheinland-Pfalz, DENKMALz – die Kapellenbrauerei, der Förderfonds Demokratie sowie die Amadeu Antonio Stiftung. Die Schirmherrschaft hatten Staatssekretär Dr. Denis Alt aus dem Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, Uwe Engelmann, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nahe-Glan, Michael Greiner, Bürgermeister der Stadt Bad Sobernheim, sowie Torsten Baus, Bürgermeister der Ortsgemeinde Auen, übernommen.

Weitere Förderer & Partner:

WochenSpiegel (Medienpartner), Schneider Bau, Förderkreis Synagoge Laufersweiler e.V., Hevert Foundation, Kleinmotoren-Schmidt, Kirner Privatbrauerei, pop rlp, ByteFM, laut.de, Höme Festivalcamp, SooNahe, Ferienregion Nahe-Glan, Weingut Hees, Hunsrück-Museum Simmern

 

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